Neues Jahr - neuer Blog
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|Herzlich Willkommen beim Blog des Landeskirchlichen Archivs der Nordkirche!
Zu Beginn stellen wir euch unser Archiv mit dem Hauptsitz in Kiel und der Außenstelle in Schwerin vor. An beiden Standorten bewahren wir die schriftliche Überlieferung der heutigen und früheren Landeskirchen im Gebiet der Nordkirche (Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern).
Unser Hauptsitz ist in Kiel angesiedelt, im nach der Theologin Anna Paulsen benannten Anna-Paulsen-Haus. Aber wer war Anna Paulsen eigentlich?
Sie wurde 1893 in Hoirup/Nordschleswig als älteste von vier Töchtern eines Pastors geboren. 1916 begann sie an der Kieler Universität ein Theologiestudium, wechselte zwischendurch die Uni, schloss aber wiederum in Kiel 1924 als erste Frau an der dortigen Theologischen Fakultät mit dem Titel Dr. lic. theol. ihr Studium ab.
Die Stadt Kiel hatte sie bereits während ihrer Dissertation verlassen, um in Berlin das „Seminar für Kirchlichen Frauendienst“ mitzugründen und bis 1945 zu leiten. Das Seminar war eine der ersten Ausbildungsstätten für Gemeindehelferinnen und später eng mit der Bekennenden Kirche verbunden.
Unter anderem um die Zulassung von Frauen für das Pfarramt bemühte sich Anna Paulsen auch ab 1941 im Vikarinnenausschuss der Bekennenden Kirche und ab 1951 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand 1959 im Frauenreferat der EKD.
Neben diesen Aufgaben war Anna Paulsen auch wissenschaftlich tätig und hat sich neben der Stellung von Frauen in der Kirche vor allem mit der Theologie Sören Kierkegaards beschäftigt.
1981 ist sie in Heide gestorben. Um das Lebenswerk der Theologin Anna Paulsen zu ehren, wurde das Archivgebäude Anfang der 1990er Jahre nach ihr benannt und auch ihr schriftlicher Nachlass wird bei uns verwahrt und kann eingesehen werden.
Unsere Außenstelle ist im wunderschönen Schwerin angesiedelt und dort in einem besonders geschichtsträchtigen Haus, nämlich in den Seitenflügeln des Schweriner Doms. Dort ist es seit etwa 15 Jahren zu finden, als es in die Räume der Landesbibliothek am Dom zog. Auf den früheren Sitz der Landesbibliothek weist noch der Schriftzug über dem Eingang zum Kreuzgang und zum Archiv hin.
120 Jahre früher war die Großherzogliche Regierungsbibliothek in die Räume am Kreuzgang des Domes eingezogen. Ein knappes Jahrhundert später waren die Räumlichkeiten zu klein für die Bestände der 1924 in Mecklenburgische Landesbibliothek umbenannten Bibliothek. Bereits Mitte der 1990er Jahre gab es daher Pläne für den Auszug der Bibliothek und den Einzug des Archivs. Allerdings brauchte es noch ein Jahrzehnt Geduld bis diese Pläne verwirklicht wurden.
Im März 2006 konnte unser Archiv schließlich in die umgebauten Räumlichkeiten im Westflügel einziehen; der Ostflügel wurde ein knappes Jahr später bezogen. In den Magazinen über dem Kreuzgang ahnt man noch ein wenig die Atmosphäre der Großherzoglichen Regierungsbibliothek...
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